Immer mehr Deutsche wollen sich den Traum vom eigenen Heim verwirklichen, gerade jetzt, da Zinsen für Bau- und Hypothekendarlehen besonders günstig sind. Allerdings werden viele Bauherren bei der Darlehensaufnahme nicht ausreichend beraten, wie aus Berichten der Stiftung Warentest hervorgeht. Für die Finanzierung erhalten viele Bauherren unpassende und viel zu teure Angebote.
 

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Nur wenige Baufinanzierung Anbieter sind überzeugend

Wie die Stiftung Warentest in ihrer Zeitschrift „Finanztest“ berichtet, wurden 21 Anbieter von Baufinanzierungen verglichen, nur zwei davon haben die Note „Gut“ erhalten. Die Sparda-Bank Baden-Württemberg und die Frankfurter Volksbank erfüllen alle Kriterien und überzeugten die Tester. Eine der besseren Banken ist weiterhin die BW Bank. Von den anderen Anbietern erhielten zehn die Note „Befriedigend“, sechs wurden mit „Ausreichend“ bewertet, drei mit „Mangelhaft“.

Kunden nicht ausreichend beraten

Bei der Beratung der Kunden wurden die verschiedensten Mängel festgestellt, wie „Finanztest“ berichtet. Jeder fünfte Anbieter unterbreitete Finanzierungsvorschläge, bei denen die finanziellen Verhältnisse der Kunden überhaupt nicht berücksichtigt wurden. Dabei überstiegen die monatlichen Raten und die Kosten den verfügbaren Rahmen der Testkunden um über 150 Euro. Bei der vorgeschlagenen Kreditsumme gingen viele Anbieter am Bedarf der Kunden vorbei, sie haben zumeist zu hohe Kredite empfohlen. Mit einem höheren Kreditvolumen sind höhere Zinsen und damit hohe Kosten für die Kunden verbunden.

Hohe Unterschiede beim Zinsniveau

Bei den einzelnen Anbietern waren große Unterschiede bei den Zinsen zu verzeichnen, wie „Finanztest“ berichtet. Bei einigen Anbietern werden mehr als vier Prozent Zinsen verlangt, bei anderen Anbietern sind hingegen nur etwas mehr als zwei Prozent Zinsen zu zahlen. Rechnet man die Zinsunterschiede auf, so macht das einen Betrag bis zu 30.000 Euro aus. Einige Institute haben den Testkunden empfohlen, die Finanzierung ohne Eigenkapital vorzunehmen, trotzdem die Testkunden über genügend Eigenkapital verfügten. Zumeist wurde die Möglichkeit von staatlichen Förderungen wie Wohn-Riester oder eine Förderung durch die KfW gar nicht erwähnt.

Wichtige Informationen zur Baufinanzierung oft weggelassen

Wie „Finanztest“ berichtet, waren die Informationen zu den Kreditangeboten oft mangelhaft. In einigen Fällen bekamen die Kunden gar keinen Tilgungsplan, ebenso wurden häufig keine Angaben über die verbleibende Restschuld am Ende der Zinsbindungsfrist gemacht. Die wenigsten Berater machten Angaben darüber, wie es aussieht, wenn die Zinsen am Ende der Zinsbindungsperiode stark steigen. Für den Kreditnehmer bedeutet das, dass er keine Einschätzung treffen kann, ob er tatsächlich langfristig die Immobilienfinanzierung tragen kann.

Die Zeitschrift „Finanztest“ ließ für ihre Untersuchungen Testkunden in sieben Filialen von 21 Banken und Kreditvermittlern Beratungsgespräche führen, sodass 146 Beratungen zustande kamen. Ein Ehepaar sollte im Modellfall eine Eigentumswohnung zum Preis von 260.000 Euro kaufen, das Nettoeinkommen des Paares wurde mit 3.820 Euro im Monat angesetzt. Das angesparte Eigenkapital betrug 84.000 Euro.

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